Blogeintrag: Ein Leben gezeichnet – und dennoch nicht gebrochen: Die Geschichte von ScottGalan
Meine Kindheit war alles andere als unbeschwert. Ich bin ein Überlebender von sexuellem Missbrauch durch meine leiblichen Eltern – beide schwer alkoholabhängig. Der Alkohol hinterließ nicht nur bei ihnen, sondern auch bei mir tiefe Spuren: Ich leide bis heute unter dem Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) – einer lebenslangen, nicht heilbaren Erkrankung.
Auch die Zeit in der Pflegefamilie brachte wenig Ruhe. Es kam zu körperlichen Auseinandersetzungen, ungerechten Bestrafungen und emotionaler Erpressung. Aussagen wie „Beeil dich, sonst gibt’s kein Abendessen“ waren keine Ausnahme. Als ich schließlich begann, meine sexuelle Identität offen zu leben, reagierte der Pflegevater mit verletzenden Beleidigungen, die weit unter die Gürtellinie gingen.
Trotz allem – oder gerade deshalb – habe ich einen Weg gefunden, mit meinem Schmerz umzugehen: die Musik. Sie ist mein Ventil, meine Stimme, mein Heilungsprozess. Durch sie verarbeite ich, was mir widerfahren ist, und teile meine Geschichte mit der Welt. Denn ich glaube: Schweigen schützt nur die Täter – das Erzählen heilt die Opfer.